Törnbericht: Segeln in Kroatien

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Segeln in Kroatien


Regisseur: Johannes
Mitwirkende: Vali Kugelfisch, Renate Old Winsch, Suse Sorglos, Pelamiden Nick, Matt Makrele, Andreas Plankenträumer
Schiff: Neda (Elan ...)


Prolog

6 überarbeitete Stadtmenschen auf ihrem 1. Segeltörn Vorbereitungen und Ausrüstung prinzipiell gut, aber eine gewisse Unsicherheit bleibt. Unsere größte Sorge: wird uns der Skipper aushalten?


Die Crew
Die Crew

1. Tag

Blaßgesichtig rücken wir in der Marina Sukosan ein, unser Skipper Johannes wird bei unserem Anblick nicht bleich - kein Wunder bei seiner Seemannsbräune. Kojenzuteilung funktioniert auf Anhieb und der erste Kennenlernabend läßt uns zuversichtlich auf die kommenden 9 Tage blicken.

2. Tag

Wir stechen in See und teilen unseren kostbaren Havanna-Club mit den zuständigen Göttern, um sie gnädig zu stimmen (hat funktioniert). Johannes weiht uns in die Geheimnisse unseres Schiffes ein und versucht, uns die Grundzüge des Segelns näherzubringen. Wir segeln (!) zur Insel Kaprije und Pelamiden Nick läßt zum ersten Mal den Anker fallen. Dann erfolgt der erste Survival-Test: per Beiboot holen wir uns wilden Knoblauch und Feigen fürs Abendessen von der Insel und sind mit dem Ergebnis (Spaghetti Aglio e Olio und Feigen in Honig gebraten) sehr zufrieden.


Ruhiger Abend
Ruhiger Abend

3. Tag

Jetzt wird's ernst: 7 Stunden auf dem offenen Meer fordert ersten Tribut. Renate und Andreas opfern dem Meer ihr Mittagessen. Doch die Mühen werden belohnt: die schroffe Küste des Kap Sedlacek (Name von der Red. geändert) im Abendlicht wird uns von Johannes sehr eindrucksvoll präsentiert "Universum" ist nix dagegen. Und das ist erst der Anfang: springende Thunfischschwärme bei Sonnenuntergang lassen unseren und den Puls unseres Skippers erstmals in die Höhe schnellen und wecken das Jagdfieber von uns allen. Trotz vieler Runden blieben die Pelamiden unden - unser Abendessen bleibt an diesem Abend karg. Einzig die geheimnissvollen nächtlichen Lustschreie der Albatrosse in unserer Ankerbucht übertönen unsere knurrenden Mägen und verleiten uns zu wilden Spekulationen über deren Nachtleben. Aber unser Ehrgeiz ist geweckt ...


Unsere Makrele
Unsere Makrele

4. Tag

Die Pelamiden rufen! Und Suse weckt die Crew um 5.00 mit ihrem legendären Weckruf ("Reise, reise, reckt Euch Ihr müden Seemannsleiber, die Pier steht voller nackter Weiber. Doch kein Schwanz rührt sich."). Kaum den Anker gelichtet und die Angeln ausgeworfen, gibt es schon das erste Erfolgserlebnis: eine einsame suizidgefährdete Makrele beschließt ihr Leben bei uns an Bord. Weitere unzählige Thunfischschwärme kreuzen unseren Weg, aber folgen nicht dem Beispiel der Makrele. Also fahren wir zum Meditieren in die berühmte Blaue Grotte und sichern uns einen Platz im Hafen von Komiza. Nach 2 1/2 Tagen der erste Landgang und der Boden schwankt ganz gehörig! Der Fisch, den man nicht fängt, wird am Wirtshaustisch verzehrt und mundet vorzüglich (Drachenkopf bei Nono).


Abendessen gerettet
Abendessen gerettet

5. Tag

Luxus-Frühstück an der Hafenpromenade, und dann wird noch die Angel-Ausrüstung aufgestockt: mit Erfolg, wie sich zeigen wird. Pelamiden Nick macht sich seinen Namen und zu Mittag wird ein 4,5 kg schwerer Pelamide nach nervenzerfetzendem Drill an Bord gehievt. Das Abendessen ist gerettet und wir ankern ganz entspannt in unserer Albatrosbucht, um in Ruhe unsere Beute zu räuchern und zu verzehren ("dunkles Teak ist schick" - "sischa, sischa") und den Erfolg ausgiebig zu feiern.


So muss Urlaub sein
So muss Urlaub sein

6. Tag

Nach den Anstrengungen der letzten Tage verspricht uns der Skipper einen ganz besonderen Badetag: wir erreichen eine der schönsten Buchten Dalmatiens gerade noch rechtzeitig, um uns den einzigen Ankerplatz zu sichern. Dann genießen wir das glasklare Wasser, die warmen Klippen und das Springen von den Felsen. Später stocken wir unsere Rosmarin-Vorräte auf und schlürfen die abendlichen Drinks. So muss Urlaub sein!


Auch mal Festland
Auch mal Festland

7. Tag

Universum, 2. Teil: es folgt ein Delphine-Special auf dem spiegelglatten morgendlichen Meer, zur allgemeinen Freude. Leider haben die inzwischen längst verzehrten Fische ihre Spuren im Kühlschrank hinterlassen: diesem Geruch läßt sich nur mit ungarischem Pfefferoniwodka, den wir zufällig dabei haben, zu Leibe rücken. Dann steuern wir die nette Insel Šolta an und lassen uns im Kloster kulinarisch verwöhnen.

8. Tag

Dieselkrise vor Primosten! Zum Glück erlaubt der Wind etwas Segeln und wir erreichen die Marina quasi mit dem letzten Tropfen, um dort festzustellen, dass die im Hafenhandbuch verzeichnete Tankstelle nicht mehr existiert. Der Hafenchef ist ziemlich unfreundlich und läßt sich die 5-minütige Autofahrt zur nächsten Tankstelle teuer bezahlen. Auf Prvic werden wir dafür entschädigt. In Prvic Luca findet das "Inselfest"-Finale der Region statt und die Stimmung ist auf dem Höhepunkt: Jede Menge gut gelaunter Kroaten, Wasserball- und sonstige Endspiele, Bengalisches Feuer und Live-Musik im nächtlichen Hafen sorgen für unsere Unterhaltung.


Spaß muss sein
Spaß muss sein

9. Tag

Wir erreichen die Kornaten und ausgerechnet dort, wo das Meer zwischen den Inseln auf einmal sehr eng wird, kommt Wind auf und Johannes läßt uns merken, daß Segeln ein Sport ist: "Klar zur Wende" im 5-Minuten-Takt, fieren und dichtholen, schon wieder das Seil falsch um die Winsch gelegt - wir kommen ganz schön in Streß. Auch an die extreme Schräglage muß man sich gewöhnen, aber trotz schmerzender Muskeln, blauer Flecken und Blasen an den Händen ist es natürlich ganz wunderbar! ("Sei tapfer!" - O-Ton Renate)

Unser Ziel ist eine einzigartige Konoba, wo schon das Lamm für uns im Ofen schmort. Vorher allerdings beweist uns Vali noch schnell, dass man auch in Flip-Flops einen felsigen Gipfel erklimmen kann. Die Aussicht über die unzähligen Inseln im Abendlicht ist unbeschreiblich. Genauso übrigens wie der nächtliche Sternenhimmel.


10. Tag

Wind wieder abgeflaut, also weiter per Motor durch die Kornaten. Johannes führt uns als guter Kapitän nicht nur zu allen Sehenswürdigkeiten (Steilküsten, Filmkulissen, Riffe), sondern sorgt auch für mahnende Showeinlagen: nicht alle Segler sind der Kunst des Seekartenlesens mächtig und so mancher bleibt hilflos am Riff hängen. Leider gelingt es uns trotz aller Bemühungen nicht, dem gestrandeten italienischen Schiff zu helfen - die ansässigen Fischer warten inzwischen geduldig in ihren Booten, um die Sache dann gegen entsprechendes Honorar zu erledigen.

Später wird dann doch noch ein Stück gesegelt, bevor wir zur entgültig letzten Herausforderung unseres Törns kommen: dem Snowboard-Surfen. Matt zeigt vielversprechende Ansätze, Johannes zeigt uns die Kür (und gewinnt nebenbei die "Wet T-Shirt Competition") und Nick zeigt Ehrgeiz und schaffts beim zweiten Anlauf ganz passabel. Das Anlegen in Sukosan ist dann schon Routine ... auch wenn wir die Knoten noch immer nicht schnell genug beherrschen.


Epilog

Das Verlassen des Schiffes fällt uns nach 10 Tagen ganz schön schwer - man könnte sich an ein Leben an Bord gewöhnen. Nicht zuletzt dank der guten Betreuung und Führung durch unseren Skipper. Im Geist planen wir schon unsere nächsten Segelurlaube (und nehmen uns fest vor, die Knoten vorher gut zu üben). Vielen Dank, Johannes, für diesen schönen Törn!


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